Balkangämse
englisch: Balkan Chamois
französisch: Chamois des Balkans
wissenschaftlicher Name: Rupicapra rupicapra balcanica
Die Balkangämse ist eine Unterart der Gämse. Ihr Fell ist im Winter dunkelbraun bis schwarz und verfärbt sich im Sommer hell. Von den Hörnern bis zu den Nüstern hat sie im Gesicht zwei charakteristische dunkle Streifen. Interessant ist, dass beide Geschlechter Hörner in ungefähr der gleichen Größe haben, die wie Haken aussehen. Sie ernähren sich von Bergkräutern, die sie im Hochgebirge - oft oberhalb der Baumgrenze - finden. Im Winter beinhaltet ihr Speiseplan auch Blätter, Piniennadeln, Zweige und Flechten.
In Griechenland gibt es mehrere Populationen der Balkangämse, u.a. im Olympmassiv und im Vikos-Aos-Nationalpark. Obwohl diese Unterart in unterschiedlichen Bergregionen angetroffen wird, ist der gegenwärtige Status wissenschaftlich zu wenig untersucht. Es wird angenommen, dass einige Populationen entweder ausgestorben oder kurz vorm Aussterben sind. Eine Schätzung geht davon aus, dass die Gesamtpopulation in Griechenland unter 500 Tieren liegt. Bei unserer letzten Wanderung am Olymp hatten wir das Glück oberhalb der Baumgrenze 7 Balkangämse entdecken und beobachten zu dürfen.
Illegale Jagd ist leider der Hauptgrund, der das Überleben dieser Art in Griechenland gefährdet. Viele Bergstraßen führen mittlerweile in früher schwer zugängliche Bergregionen. Schade, dass sich Wilderer vom Verbot der Jagd und dem Schutz der Herden nicht abhalten lassen.