Europa ist eine großartige Idee
Skopje am 15.09.2024 10:42 (katarina)
Die abenteuerlichen Fahrten auf dem 1.188 km langen Autoput durch den Balkan sind mir aus Kindheitstagen eine intensive Erinnerung. Wir mussten etliche Strapazen auf uns nehmen, um auf insgesamt 2.225 km von Eschweiler in unser kleines Bergdorf Sochos zu gelangen. Dort wartete unsere heiß geliebte Oma Kalliopi und Opa Jannis, etliche Tanten, Onkels, Cousinen und die ganze Nachbarschaft auf uns.
Unterwegs waren die ersten 900 km easy, da sie über deutsche mehrspurige Autobahnen gingen. Spätestens im Norden von Jugoslawien (heute Slowenien) begann das Abenteuer: Kurvige einspurige Straßen, langes Warten an den Grenzen, Wasser im Benzin, Inflation während der Fahrt, eckligste Toiletten, Massen an LKW´s, die mein Vater, so gut es ging und als einziger Fahrer, versuchte zu überholen. Meistens sind wir in Kolonne gefahren. Das war sicherer. Mein Onkel samt Familie aus Eschweiler oder ein Freund von Papa mit Familie fuhren vorneweg. Wir waren immer das letzte Auto in der Kolonne. Das fand Papa entspannter - sich nicht immer umdrehen zu müssen ;-).
Als der Jugoslawien-Krieg ausbrach, sind wir weniger oft in Griechenland bei der Familie gewesen und nur noch geflogen. Einmal 2002 sind wir zu zweit mit dem Auto von Venedig nach Igoumenitsa und haben dort Nord- und Mittelgriechenland intensiver bereist. Ich war begeistert von der Vielfalt der Bergwelt Griechenlands, die sich auch in unseren naturaMUNDO Reisen wieder spiegelt.
Der Frieden und die Investitionen der Europäischen Union lassen mich diese ganze Strecke kaum wiedererkennen. Natürlich nehmen wir uns mehr Zeit als meine Familie früher. Wir übernachten in Würzburg, Maribor, machen einen Zwischenstopp in Ruma (Nähe Belgrad), wo Harrys Familie mütterlicherseits ihre Wurzeln hat, und erleben am Ende dann auch noch Skopje, die Hauptstadt von Nordmazedonien. Dobar Put! Ein sehr guter Weg, der uns auf dem Landweg bis nach Thessaloniki gebracht hat. Unglaublich.