Schlagwort Kinabatangan

Sandakan am 24.08.2016 11:08 (katarina) [353]

Orang Utan auf dem Ast (Foto: katarina , Sepilok, Sabah, Malaysia am 22.08.2016) [4702]

Und was, wenn es die letzten sind?

Gestern Abend habe ich einen Tarsier gesehen! Das habe ich mir schon lange gewünscht und es war eine meiner schönsten Tierbegegnungen. Ich war fast aufgeregt als ein Guide beim Nightwalk flüsterte: Ein Tarsier ...

Der Western Tarsier ist ein nachtaktiver kleiner Primat, der in den Bäumen lebt. Als wir ihn trafen, kaute er etwas und drehte seinen Kopf zu uns. Erst von links nach rechts und dann wieder zurück. Dann von rechts nach links (er kann seinen Kopf wohl um 360 Grad drehen). Er schaute uns an. Gelassen. Sein Körper war rundgeformt - puschelig. Eine Augenweide, wie er sich an den Baum schmiegte mit seinen filigranen Fingern. Gerade als ich dachte: Oh, vielleicht kann er bei den vielen Leuten hier nicht weg?, sprang er. Mit zügigen Sprüngen bis zu 1,5 Metern weit und geschickt von Baum zu Baum bis er in der Dunkelheit verschwand.

Unsere letzten 3 Tage waren erfüllt von Tierbeobachtungen. Einen weiteren Baumbewohner - den Orang Utan - durften wir in freier Wildbahn erleben. Auf unseren Kinabatangan-Flusstouren sahen wir ein Krokodil, 3 verschiedene Arten von Nashornvögeln, 2 Eisvögel-Arten, Nasenaffen, Seeadler, Monitor Lizard, Flughund, Mousedeer, mehrere Baumnymphen, verschiedene weitere Insekten und Vögel.

Trotz dieser großen Vielfalt an Pflanzen und Tieren ist ganz deutlich zu sehen und zu spüren, wie sehr ihr Lebensraum bedroht ist und schrumpft. Kilometerweite Palmölplantagen machen sich breit und halten manchmal erst kurz vorm Ufer des Kinabatangan. Eine unbeschreibliche Pflanzen- und Tiervielfalt ist bedroht.

Hier sind wir gefragt! Das Palmöl wird zu über 80% in unsere westliche Länder exportiert und landet bei uns im Essen (Kekse, Schokoriegel, Margarine,...), in der Kosmetik und im Bio-Diesel. Wir können vieles mit unserer Art zu konsumieren beeinflussen, und indem wir weitere Menschen dazu anregen.

Seit knapp einem Jahr führe ich mit dem Welthaus Bielefeld ein Regenwald-Projekt an Grundschulen in Ostwestfalen-Lippe durch. Neben der Einmaligkeit des Ökosystems Regenwald versuchen wir spielerisch auch auf seine Gefährdung hinzuweisen und erarbeiten Handlungsoptionen. Unvergessen ist für mich die Frage von einem Kind am Ende eines Projektes: Warum tun die das? Nach einer kurzen Gedanken-Pause gibt sich das Kind die Antwort selbst: Doch nicht etwa nur wegen dem Geld?!

Sukau am 11.01.2015 06:20 (katarina) [287]

Boatcruise im Morgengrauen (Foto: chari , Sukau, Sabah, Malaysia am 11.01.2015) [4388]

Unsere erste Boatcruise mit Ahmad im neuen Jahr … Es hatte die letzten Tage wohl viel geregnet. Als wir heute in aller Frühe starten, ist es trocken. Leichte Nebelschwaden sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente am Fluss Kinabatangan. Viele Vögle nutzen diese ersten trockenen Stunden und fliegen herum, kreuzen den Fluß auf der Suche nach Nahrung. Daher entdecken wir viele Nashörnvögel, Adler und eine große Gruppe von Long-tailed parakeets. Es ist schön ihnen zuzuschauen, mit ihren langen grünen Schwänzen und ihren bunten Gesichtern auf der Suche nach leckeren Früchten in einem prall gefüllten Baum … Ahmad bringt uns heute über einen kleinen Nebenfluss zu einem Oxbowlake, der sehr idyllisch liegt. Wir müssen immer wieder den Kopf einziehen im grünen kurvigen Dickicht der Flussaue. Dort entdecken wir dann - gut getarnt - einen Monitor Lizard.

Semporna am 22.02.2011 18:00 (chari) [22]

Eine Schlange am Morgen ... (Foto: katarina , Sungai Kinabatangan, Sabah, Malaysia am 22.02.2011) [2171]

Nach unseren Erfahrungen mit S.I.Tours ist auch diese morgendliche Flussfahrt mit Ahmad eine echte Entdeckung. Ahmad ist ein großartiger Führer durch den Kinabatangan. Er weiß sehr viel über die Tierwelt dieses kleinen Schutzgebietes am unteren Kinabatangan und wir sehen neben unzähligen Nashornvögeln, Nasenaffen auf ihrem morgendlichen Weg vom Fluß weg, Schlangen um Äste über dem Fluß geschlungen diesmal auch einen Orang-Utan, der leider nur rücklings in sicherer Entfernung zu sehen ist.
Der Orang-Utan wartet regungslos in seinem Nest bis wir mit unserem Boot schließlich - etwas entäuscht wg. der schlechten Sicht - weiterfahren.
Am frühen Nachmittag fahren wir weiter in Richtung Semporna. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei Ahmads Haus, wo wir seine Fortschritte beim Selbstbau von Fiberglas-Kanus begutachten können, geht es weiter über die Kreuzung Sandakan-Sukau-Semporna, Lahad Datu, Kreuzung Tawau-Semporna-Sandakan bis wir schließlich kurz vor Sonnenuntergang in der umtriebigen Stadt Semporna ankommen.
Hier dreht sich alles ums Tauchen und die Inseln im Tun Sakaran Marine Park (Mabul, Sipadan, Kapalai ...). Wir informieren uns noch bei zwei SCUBA-Anbietern und gehen anschließend im Sipadan-Inn recht erschöpft schlafen um dann zumindest morgen auf eine der Inseln überzusetzen.

Sukau am 22.02.2011 01:00 (katarina) [24]

Jungletrek am Oxbow Lake mit Ahmad (Foto: katarina , Sungai Kinabatangan, Sabah, Malaysia am 22.02.2011) [2170]

Bei der Fluss-Tour heute morgen bietet uns Ahmad am Oxbow Lake noch einen kleinen Jungle-Trek an. Es ist super matschig und ich staune über ihn. Er hat seine Schuhe vergessen und läuft mit FlipFlops ... aber sehr geschickt! Ich folge seinen Tritten. Unterwegs sehen wir interessante Insekten: Tausendfüßler, die sich zu einer Kugel zusammen rollen, wenn Gefahr naht und Stab-Insekten, die super getarnt wie kleine Holzstäbe aussehen. Wir laufen größtenteils durch Sekundär-Regenwald. Viele alte Bäume wurden abgeholzt. Aber einen Baum lassen die locals / Einheimischen wohl stehen. Den Mangis, weil sie glauben, dass er heilig ist. Dieses Exemplar ist tatsächlich der höchste Baum hier weit und breit. Angeblich zieht er ganz viele Honigbienen an.
Eine witziges Erlebnis gab es noch am See. Ahmad ermunterte uns, die Finger kreisend ins Wasser zu halten. Prompt tauchten etliche kleine Fische mit den kreisenden Bewegungen an der Oberfläche auf und ein großer knabbert an meinem Finger.

Sukau am 21.02.2011 16:00 (chari) [21]

Warten auf Ahmad (Foto: chari , Sukau, Sabah, Malaysia am 21.02.2011) [2361]

Mini-Bas nach Sukau

Nach der Nacht im May Fair Hotel und einem kurzen Kaffee an der Waterfront machen wir uns auf den Weg zum Mini-Bas Haltepunkt etwas westlich der Innenstadt Sandakans. Ein Herr mittleren Alters ruft Sukau, Sukau ... über die Kreuzung und macht uns damit klar, dass hier wohl ein Mini-Bas nach Sukau klar gemacht wird.

Wir gehen rüber und setzen uns ins Kedai Kopi an der Kreuzung. Während wir Kopi O (mit Zucker) und Kopi Kosong (ohne alles - schwarz) trinken wird klar, dass der Mini-Bas natürlich erst losfährt wenn er voll besetzt ist. Katarina spricht mit einer Phillpinischen Frau die ebenfalls mit möchte und mit dem Checker der die Fahrgäste klarmacht. Die Ansagen über die Abfahrt variieren von gleich geht's los (elf Uhr) bis um 13:00 Uhr ... Der 10-15-Sitzer ist um 12:30 voll und es geht endlich los. Zu den Fahrgästen gesellen sich noch ca. 5 Schnellkochtöpfe in Kartons die unter die Beine oder auf den Schößen der Fahrgäste landen.

Wir kommen Nachmittags in Sukau bei den Schwiegereltern von Ahmad an und sind noch rechtzeitig genug da um mit Ahmad nach dem Einchecken im Hostel seines Cousins Su eine Nachmittags-Cruise auf dem Kinabatangan zu machen. Highlight diesmal: Wir sehen einen Borneo-Elefanten beim Baden im Kinabatangan! Es ist beinah rührend zuzuschauen wie der kleine Dicke etwas unbeholfen unter Tröten die etwas steile Uferböschung wieder nach oben steigt.

Sandakan am 20.02.2011 18:00 (chari) [23]

wieder zurück in Sandakan (Foto: katarina , Sandakan, Sabah, Malaysia am 20.02.2011) [2163]

Frühstück um 07:00 und herzliche Verabschiedung von Bob und Diana. Wir fahren mit dem etwas größeren überdachten Boot und Albert als Guide zurück über Abai Richtung Sandakan. Albert ist nicht mehr sehr motiviert irgendwelche Tiere auf diesem Transfer der abreisenden Gäste auszumachen und wir erreichen nach dem Kaffeestop in der Abai-Lodge am Nachmittag wieder Sandakan.

Nachdem wir vergeblich versuchen im Backpacker-Hostel neben dem Swiss-Inn irgendjemanden durch Klingeln zum Öffnen der Tür zu veranlassen, quartieren wir uns schließlich im May Fair Hotel etwas nördlich der Uferpromenade ein. Das May Fair Hotel ist ein Erlebnis für alle Freunde der Elektrizität. Unser Doppelzimmer ist ausgestattet mit insgesammt 12 Neonröhren. Zwei Doppelleuchten-Paare an gegenüberliegenden Wänden, darunter zwei anderthalbmeterlange Röhren als indirekte Beleuchtung, zwei starke Deckenfluter und schließlich - falls doch mal der Strom ausfällt - zwei Akku-betriebene Not-Neonlampen. Beim Öffnen der Zimmertür ist im Flur die Internet-Basis für Gäste aufgebaut drei vollausgestattete PCs (Headset, Webcam, USV) in Halbkabinen. Jedes Zimmer besitzt natürlich einen DVD-Player mit Monster TFT-Bildschirm und der chinesische Besitzer sitzt im Unterhemd (dessen lotterige Träger er mit kleinen Gummibändern etwas verkürzt hat) vor einem Arsenal von DVDs (Action, SciFi, Filme für's Herz, ...). WiFi gibt's natürlich sowieso - wie fast überall in Sabah's Hostels.

Sukau am 19.02.2011 01:00 (katarina) [20]

Das Alpha-Männchen einer Proboscis-Gruppe (Foto: katarina , Sungai Kinabatangan, Sabah, Malaysia am 19.02.2011) [2169]

Heute war der große Tierbeobachtungstag. Ganz früh am morgen starten wir zu einer Bootstour. Nach ein paar Metern verlassen wir den Kinabatangan-Fluss, um in einem Seitenarm zum Oxbow lake zu kommen. Unterwegs sehen wir das Nest eines Orang Utans und am See ein Päarchen von Hornbill-Vögeln (Nashornvögel). Einmal zusammen gefunden, bleiben sie ihr Lebtag zusammen. Auf dem Rückweg hört Rizal - unser Guide - den Ruf eines Gibbon-Affen. Wir halten. Und in der Tat etwas in der Ferne sieht man ein größeres Tier den Baum entlang klettern. Mit dem Fernglas kann ich den Gibbon sogar erkennen :-) Rizal freut sich auch. Gibbons zu sichten passiert ihm trotz täglicher Flussfahrten nur zweimal im Jahr! Mittags queren wir grad diagonal den Fluss und besuchen Abai village. Das grösste Gebäude ist die Schule (100 Kinder / 17 Schulbedienstete). Wir halten uns länger in einem Haus mit grosser überdachter Terasse auf. Das Essen was herbei getragen wird, ist köstlich. Die Kinder interessieren sich für Charis GPS-Gerät, spielen uns aber auch ihre Handy-Melodien vor.
Am nachmittag fahren wir mit dem großen Boot Richtung Sukau in das zweite Ressrt von S.I. Tours. Unterwegs sichten Chari und ich als erste - an fast genau der Stelle von gestern - Elefanten! Eine ganze Herd. Mit Baby. Es ist unglaublich. Schön.
Das andere Ressort ist auch sehr schön. Größer und lebhafter. Trotzdem sieht man direkt an den Stegen eine gift-grün-gelbe-Schlange und mehrer Nashornvögel. Am späten Nachmittag unternehmen wir eine weitere Rivercruise auf dem kleinen Seitenarm Menanggul. Dieser ist viel schmaler als der Kinabatangan und ständig fliegen Gruppen von Nashorn-Vögeln oder anderen Vögel an uns vorbei. Rechts und links in den Bäumen sind mehrere Gruppen von Nasenaffen-Familien. Wir können sehr gut beobchten, wie die kleinen Proboscius spielen und klettern, wie sie Nahrung suchen, wie sie sich fortbewegen, größere Distanzen und andere Bäume werden durch mutige Sprünge geschafft ...

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