Schlagwort Trekking

Maliau Basin am 19.01.2023 01:24 (katarina) [460]

Agathis Tree zwischen Ginseng und Agathis Camp (Foto: chari , Maliau Basin, Sabah, Malaysia am 19.01.2023) [5633]

Das Erleben von Harmonie und Gleichgewicht der Natur

Als wir 2009 unsere erste gemeinsame Borneo Reise planen, treffen wir uns in der Schönen Aussicht - einem Ausflugslokal mit Blick auf Bielefeld - und breiten die Borneo Karte auf einen großen Tisch aus. Mein Blick fällt ziemlich bald auf ein interessantes Gebiet mit dem Namen Maliau Basin: Eine hügelige Region, weit und breit offensichtlich ohne Zivilisation und Straßen. Unsere Recherchen ergeben, dass es sich um ein fast unberührtes Gebiet handelt, in dem bisher kaum Menschen waren. Es wird als vergessenes Sabah (Lost Sabah) bezeichnet. Diese Unwegsamkeit hat die Region vorm Abholzen bewahrt, bis es nun den Status einer Conservation Area bekommen hat. Es darf nur von Forschern oder mit Genehmigung betreten werden.

Bis Januar 2023 hat es gedauert, bis sich der Traum erfüllt, dieses Gebiet zu besuchen. Ich bin aufgeregt und skeptisch zugleich. Wir möchten 3 Tage im Primärregenwald wandern gehen mit 2 Übernachtungen mittendrin in Camps. Wie werden die Wege sein? Was werden wir alles erleben? Ist es so anders als bisherige Wanderungen im Regenwald? Gefährlicher? Wer wird in unserer Gruppe sein?

Meine Vorstellungen werden absolut übertroffen. Es ist unglaublich schön und fühlt sich wunderbar an die Natur hier zu erleben. Alles zeugt von Harmonie und Gleichgewicht. Es ist genügend Raum für die Pflanzen- und Tierwelt. In der Ferne hören wir mehrfach den Malaienbär, Gibbons, Nashornvögel, Zikaden, ...

Natürlich ist es schweißtreibend und ich bin heilfroh, dass ich für die steilen Anstiege und Abstiege einen Stock dabei habe. Diesen hat Fida mit mir am Startpunkt, dem Agathis-Camp, ausgewählt.

Wir sammeln viele Erfahrungen mit Leeches (Blutegeln) und verlieren immer mehr den Schrecken vor ihnen.

Ein absolutes Highlight sind die Wasserfälle: Imposant, gewaltig und wunderschön. Wir schaffen 4 von 5 Wasserfällen anzuschauen und zu erleben. Schon am ersten Abend im Nephentes Camp ist klar, wir werden wieder kommen und versuchen das Maliau Basin in unsere Borneo Reise zu integrieren.

Sidemen am 03.01.2023 15:20 (katarina) [458]

Wanderung in und um Sidemen mit Nyoman (Foto: katarina , Sidemen, Bali, Indonesien am 03.01.2023) [5616]

Jalan Jalan mit Nyoman

Wer in Indonesien oder Malaysia unterwegs ist, bekommt ganz oft die Frage gestellt: Wohin gehst du? Woher kommst du? Ich bin erstaunt, dass Nyoman (unser einheimischer Guide) bei unserer kleinen Wanderung, diese Frage auch immer wieder beantworten muss. Er meint, die Leute seien halt interessiert. Noch mehr freue ich mich darüber, dass er mit Jalan Jalan antwortet.

Jalan Jalan heißt so viel wie spazieren gehen (Jalan alleine ist die Straße). Etwas was wir auch immer wieder gerne entgegnen.

Nyoman haben wir 2014 kennengelernt. Mit ihm sind wir auf den Gunung Agung - den höchsten Vulkan und gleichzeitig heiligen Berg von Bali - gestiegen. Nyoman ist ein sehr angenehmer ruhiger Mensch. Heute erfüllt sich ein kleiner Traum von mir. Ich wollte mehr erfahren, wie die Balinesen es schaffen so harmonisch wirkende Kulturlandschaften zu formen und zu bestellen. Und meine Neugier wird gestillt. Es sind an die Landschaft angepasst oft kleine Parzellen, die bestellt werden. Auf einer Parzelle wird z.B. für 6 Monate Reis angebaut und danach Chili, Bohnen, und Spinat. Etwas seltener ist die Bali-Kartoffel zu sehen.

Beim Chili gibt es 2 Sorten: Der Chili Bali ist etwas kleiner und wohl schärfer als der Chili Lombok, der wiederrum Namensgeber für die Nachbarinsel ist.

Immer wieder streifen wir Wasserstraßen und Bewässerungskanäle. Alles wirkt sehr ausgetüftelt. Es gibt auch Tierhaltung. Vereinzelt sehen wir kleine Ställe für Kühe oder Hühner und eine sehr kleine Fischfarm zwischen den Feldern.

Morgen wird Galungan gefeiert, daher ist kaum etwas los auf den Feldern. Die meisten Menschen sind mit den Vorbereitungen für diesen hohen Feiertag eingebunden. Wir haben also Glück diese Harmonie an Landschaften ganz für uns erleben zu dürfen. Weiter oben, wo kein Reis angebaut werden kann, sind dann Kokospalmen und Nelkenbäume (für die beliebten Nelkenzigaretten). Die Palmen haben manchmal Metallplatten am Stamm, damit die Affen nicht hochklettern, um die Kokousnüsse zu klauen.

Wir können Nyoman Mukti als Guide sehr empfehlen. Seine Kontaktdaten sind:
+62 85238548412 (Telefonnummer)
+62 853-3845-8258 (whatsApp)

Sidemen am 21.12.2022 11:40 (katarina) [453]

Vrikshasana am Banyan-Tree Temple (Foto: chari , Sidemen, Bali, Indonesien am 20.12.2022) [5566]

Sidemen - eine grüne Oase

Wir sind auf Erkundung. Neben schönen Orten werfen wir auch immer wieder einen Blick auf besondere Unterkünfte, die zu unseren Unternehmungen, zu uns und unseren Gästen passen könnten.

In der Nähe von Sidemen sind wir fündig geworden. Wir sind selbst so angetan von der Stimmung hier vor Ort: der Fluss rauscht, die Natur ringsum ist traumhaft grün, die Unterkunft ist ausgetüfftelt und geschmackvoll eingerichtet und der Hammer ist, es gibt einen wunderschönen Yoga-Raum. Um genau zu sein, ein Yoga-Shala, dass zu allen 4 Seiten offen ist mit Blick auf den Gunung Agung.

Wir unternehmen direkt erste kleine Wanderungen und entdecken eine Wasserstraße und einen kleinen Weg durch Terrassenfelder zu einem Tempel mit Banyantree. Die Menschen vor Ort sind interessiert und offen. Es ergeben sich vereinzelte kurze Wortwechsel auf halb indonesisch, halb englisch.

Bielefeld am 17.05.2022 10:02 (katarina) [442]

Morgenstimmung am Hafen von Girolata (Foto: katarina , Girolata, Korsika, Frankreich am 13.05.2022) [5485]

Zu Fuß ins Paradies

Eine tolle Reise liegt hinter uns. Der lange Weg - über 4 Zwischenstationen - führte uns Schritt für Schritt zu Fuß ins Paradies. Übernachten durften wir in zwei kleinen Bergdörfern, zwei Küstenorten und in einer Auberge mitten im Wald. Unterwegs sind wir als Gruppe schnell zusammen gewachsen und hatten viele schöne und lustige Erlebnisse. Der Auszug aus dem Paradies fiel uns nach 3 Nächten dort merklich schwer.

Avvedeci Corsica et a presto!

Auberge de la Forêt de Bonifatu am 06.05.2022 08:04 (katarina) [441]

Nebel-Regen-Stimmung etwa 30 Minuten nach dem Bocca Bonassa, 3h von der Auberge (Foto: chari , Auberge de la Forêt de Bonifatu, Korsika, Frankreich am 05.05.2022) [5484]

Abenteuer auf und neben dem Mare e Monti

Wir testen neue Wanderstrecken und dürfen Korsika wild, grün und aufregend schön erleben.

Drei Tage waren wir jetzt unterwegs und jeder Tag hatte seine Besonderheiten. Am 1. Tag sind wir eine Variante gegangen, die nicht auf allen Karten eingezeichnet ist. Unterwegs bemerken wir alte GR20 rot / weiß Markierungen. Zum Teil wirkt der Wald dystopisch aber schön. Unter verbrannten Abschnitten kämpft sich die Natur wieder durch. Ein Arrangement aus verkohlten Baumstämmen mit saftig grünen Christrosen, wildem Fenchel und Zistrosen - ab und zu Teppiche von wildem Fenchel.

Am 2. Tag folgen wir einer Empfehlung des Hüttenwirtes Serge und sind begeistert wie moderat der Anstieg zum Bocca de Bonassa ist. Auch hier erkennen wir alte Mare e Monti Markierungen, übermalt mit roter Farbe. Am Pass treffen wir dann auf die Normalroute des Mare e Monti. Der Regen wird heftiger. Wir müssen auf rutschige Granitsteine achten, die sich sonst so angenehm als Trittsteine anbieten. Heute werden sie gemieden. Die Strecke bis zum Col de Lucca zieht sich und bis wir dann nach Manso kommen sind wir völlig durchnässt. Wir klopfen an die Tür des Casa Voltegira und zum Glück haben Domique und Thierry ein schönes Zimmer für uns. Eine warme Dusche und trockene Kleidung bewirken Wunder. Unten brennt der Kamin und unsere Gastgeber sind unschlagbar charmant.

der Laden am 23.07.2021 13:28 (katarina) [438]

Laimos, Grat Richtung Kakkalos-Hütte (Foto: chari , Olympmassiv, Zentralmakedonien, Griechenland am 03.07.2021) [5416]

Endlich Griechenland.

1 Jahr, 3 Monate und 8 Tage ist es her, dass wir das letzte Mal in einem Flugzeug saßen. Die Aufregung und Vorfreude ist daher groß. Wir nehmen extra einen frühen Zug zum Flug. Alles läuft reibungslos und irgendwann hebt der Flieger tatsächlich ab. Yeah - es geht nach Thessaloniki.

Diesmal sind wir ohne Mietwagen unterwegs und ich bin erstaunt, wie gut das geht. Wir nutzen aber tatsächlich fast alle Verkehrsmittel: Bus, Taxi und Zug. Zweimal werden wir in den Bergen von Einheimischen im Pick-up mitgenommen.

Von Thessaloniki geht es zunächst nach Ioannina, der Stadt am See. Unser kleines Hotel in der Altstadt (to kastro) ist herzallerliebst. Am Morgen sortieren wir, aus unserem eh schon spärlichen Gepäck, alles noch Überflüssige aus, denn wir wollen auf 5-Tagestour: Von Amphithea (bei Ioannina) zu Fuß bis nach Konitsa auf dem greek national trail 03.

Das Abenteuer beginnt. Wir haben die Strecke auf unserem GPS gespeichert und das ist auch unser Glück bzw. immer wieder ein wichtiger Anhaltspunkt. So finden wir am Anfang tatsächlich noch ein paar spärliche Markierungen aber danach verliert sich der Weg im Wacholder. Ein Erdrutsch erschwert die Suche nach der rot-weißen Markierung. Doch dann treffen wir auf eine Straße und nach der Abzweigung wird die Markierung besser. Es ist unglaublich heiß, der Weg phasenweise sehr steil und so beschließen wir am Katafigio (Schutzhütte), welches unweit einer Straße liegt, die Tour zu beenden. Ein motorisierter Kuhhirte nimmt uns ein Stück auf seinem Pick-up mit und so sind es nur noch zwei Kilometer bis Lingiades.

Lingiades kennen wir noch von unserer Bildungsreise "Auf den Spuren des Wiederstandes im 2. Weltkrieg". Wir finden eine schöne Bleibe bei Dimitris und essen abends mit Blick auf den See. In der schönen Dorfkirche aus Stein wird eine Hochzeit gefeiert. Am nächsten Morgen bringt uns Dimitris Bruder zu unserem Ausgangspunkt (gestriger Endpunkt). Die heutige Etappe ist ganz nach meinem Geschmack. Erst mal ein ein wenig kraxeln und dann sind wir auf einem Grat mit schönen Ausblicken. Ein Highlight sind die kletternden Balkangämse am Grat :-) Wegzeichen? Fehlanzeige. Aber so hatte es auch schon der Hirte beschrieben, dass wir uns an den Bergpass orientieren sollen und wir haben ja unterstützenderweise auch noch die rote Linie unseres GPS.

Bis wir endlich im ersten heiß ersehnten Bergdorf der Zagoria-Dörfer ankommen ist es später Nachmittag. Die Platia (Dorfplatz) von Dikorfo hat eine Quelle und ein Kafenio im Schatten. Wir bleiben auf ein Getränk und am Nachbartisch sitzen 3 junge Männer - Hobbyimker wie sie erzählen - mit denen wir uns wunderbar über diese Gegend austauschen. Nach dieser inspirierend-schönen Pause geht es weiter. Wir wollen bis zum nächsten Zagoria-Dorf Kipi. Zu Beginn ist der Weg im Wald sehr verwunschen und kurz verschwunden. Ab Kilometer 25 beginnt dann endlich ein gut markierter Weg durch einen Mischwald. Immer treffen wir auf alte Steinbrücken und queren Bäche. Märchenhaftes Licht belohnt uns am Abend bis wir dann bei km 34 das Dorf Kipi erreichen.

Extertal am 27.10.2020 07:25 (katarina) [434]

Auf dem Steinberg (Foto: chari , Steinberg, Oberes Weserbergland 36, Deutschland am 25.10.2020) [5384]

Extertal-Expedition

Wir haben uns wahrscheinlich das letzte Wochenende in diesem Herbst ausgesucht, wo solch ein Vorhaben noch möglich ist: Zu Fuß von Hameln bis nach Lemgo die herbstlich gefärbten Landschaften zu genießen. Allein die Zugfahrt nach Hameln liefert uns zauberhafte Blicke in die herbstliche Welt.

Der erste Tag hat es in sich. Das Wetter spielt mit. Während es beim Café in der Altstadt Hameln noch ein wenig regnet, bekommen wir mittags sogar Sonne ab. Die Wegführung bringt uns über die Grenze von Niedersachsen nach NRW mit vielen schönen Blicken in das Lipper Bergland. Oft verläuft der Weg an Waldgrenzen, so dass weite Ausblicke möglich sind. Jedoch sind die Tage merklich kürzer und wir müssen uns für unsere 36,3 km am Ende noch etwas sputen und 2 Abkürzungen einlegen, um nicht ganz im Dunkeln in unserer Unterkunft anzukommen.

Für den 2. Tag wird uns dank der Zeitumstellung eine Stunde mehr Erholung geschenkt. Das nehmen wir gerne an. Am Tag 2 gibt es mehrere Highlights: den Steinberg mit Panoramablick, der malerische Ort Hillentrup mit seinen Fachwerkhäusern und ein Hohlweg zwischen zwei Feldern, der wirklich besonders ist und an Korsika erinnert.

Insgesamt waren es 56 km, 1.443 Höhenmeter rauf und wieder runter, viel Einsamkeit mit einigen Entdeckungen im Auenland des Nordens.

Porticcio am 06.10.2019 17:21 (chari) [419]

Aufstieg durch die vorbei getriebenen Wolken (Foto: chari , Monte Incudine, Korsika, Frankreich am 02.10.2019) [5280]

Der wilde Süden

Sieben Tage waren wir mit unserer Wandergruppe auf dem Weg zur Ostküste, einhundertundzehn Kilometer durch den wilden Süden der korsischen Bergwelt. Mit dabei war der südlichste Zweitausender - der Monte Incudine. Macchia, Wind, Wolken und das Auf- und Absteigen haben an unseren Kräften gezehrt – die Küche bei Paul in Bocognano, bei Pascal in Bastelica, bei Louise in Zicavo und natürlich auch die heißen Quellen von Bains de Guitera haben das beinah immer vollständig ausgeglichen.

Dieser wunderbare Haufen Korsikaenthusiasten hat bei dieser Tour mehr erreicht als er eigentlich beabsichtigt hatte, und wir sind stolz darauf, dass alle alles gegeben haben :-)

Bastelica am 27.09.2019 16:31 (chari) [420]

Abstieg zu den Pozzis (Foto: chari , Bergeries de Pozzi, Korsika, Frankreich am 26.09.2019) [5288]

Bastelica, Mezzaniva, Pozzi, Vitalaca

Camping Bastelica bis zur Bergerie de Pozzi (GPX) [15,1 km, 1315 m Aufstieg, 410 m Abstieg]

Bergerie de Pozzi über Bocca della Calle bis zum Lac de Vitalaca (GPX) [3,79 km, 265 m Aufstieg, 220 m Abstieg]

Lac de Vitalaca bis nach Bastelica (GPX) [9,64 km, 35 m Aufstieg, 955 m Abstieg]

der Laden am 28.07.2019 16:01 (chari) [414]

kleiner Pfad am abgerutschten Hang (Foto: chari , Gangotri National Park, Uttarakhand, Indien am 07.05.2019) [5253]

Blaue Schafe zwischen Gangotri und Kuhmaul

Der Pilgerweg von Gangotri zum Gletschermaul über Bhojwasa (GPX, 15 km 810 m Aufstieg, 100 m Abstieg) ist fast durchgängig gut begehbar. D.h. die Wege sind breit genug um sicher, auch mit Gepäck, zu gehen. Manche Passagen (siehe Bild) bringen den ein und anderen Pilger allerdings zum Schlucken. Die Regenfälle des Sommermonsun und auch die Schneeschmelze im Frühjahr bringen die Hänge zum abrutschen. Bevor die Wegräum-Teams, falls möglich, einen guten Zustand wiederhergestellt haben, bilden sich kleine Trittwege am Hang. Hier ist Geistesgegenwart und ein sicherer Schritt angesagt.

Wer den Weg meistert, wird nicht nur mit einer traumhaften Parade der scheebedeckten 5- und 6-tausender belohnt, sondern entdeckt z.B. wie wir im vergangenen Mai das Himalaya Blauschaf (wissenschaftlicher Name: Pseudois nayaur). Auf Hindi heißt das Tier Bharal und ist – das freut uns – eine nicht bedrohte Tierart. Wir nehmen uns dieses Himalaya-Klettertier als Vorbild für die kommenden Himalaya-Bergstrecken im Oktober :-)

Zicavo am 11.06.2019 10:05 (chari) [410]

Gipfelanstieg (Foto: chari , Monte Incudine, Korsika, Frankreich am 10.06.2019) [5199]

Zicavo Incudine und zurück

Dem Friedhof gegenüber, in Zicavo zweigt eine Liaison zum GR20 ab. Sie führt, gelb markiert, vorbei an der Abzweigung nach Cozzano (auf etwa 1.100 m), vorbei an dem kleinsten Stausee (Barrage) Korsikas auf etwa 1.200 m und schließlich nach fast 6 km auf den GR20 (bei 1.350 m). Wir folgen dem GR20 in nordöstlicher Richtung und zweigen am Bocca di l'Agnone schließlich auf die doppel-gelb-markierte GR20-Variante ab, die direkt zum Gipfel des Monte Incudine führt. Der gesamte Aufstieg ist damit rund 17 km lang (1589 m Aufstieg, 247 m Abstieg, 7 h Gehzeit, inclusive kleiner Pausen GPX). Angenehm ist, dass wir kaum Menschen treffen und den Gipfel ganz für uns alleine haben. Das verleitet dazu trotz Wind den Kopfstand (Sirsasana) zu üben. Der Blick reicht heute bis an die Ostküste und über die Bavella Türme (zeitweise spektakulär wolkenverhangen) bis an die Westküste. Dort hat sich im Laufe des Anstiegs eine dichte Wolkendecke gebildet.

Gipfelpanorama

Um eine echte Runde zu gehen, steigen wir nach Süd-West ab und treffen bei 2.000 m wieder auf den GR20 (Abzweigung zur Refuge d'Asinau). Der Weg führt im Bogen über den Bocca di Chiralba zur Bergerie I Croce und weiter nördlich zur Matalza, danach dann zur Chapelle San Petru. Kurz dahinter zweigt unser Weg ab vom GR20 auf eine leider nicht mehr allzu gut markierte (gelbe) Liaison zurück nach Zicavo – insgesamt mit 16,6 km nur unmerklich kürzer als unser Hinweg (57 m Aufstieg, 1392 m Abstieg, 4 h 30 Minuten Gehzeit GPX). Es sind schöne Ausblicke und die letzten 300 Höhenmeter zur Straße gehen durch alte verwunschene Kastanienwälder. Wir sind hochkonzentriert den Weg zu finden, da er sehr zugewachsen ist und Baumbruch an einigen Stellen gutes Teamwork verlangt. Später erfahren wir, dass die Mairie schon angesprochen wurde, diesen Weg wieder frei zu schlagen. Es würde sich lohnen!

Wir kommen kurz nach Sonnenuntergang in Zicavo an – mit 11,5 Stunden ist diese Tour tatsächlich nur im Mai/Juni zu schaffen.

Calacuccia am 08.10.2018 19:00 (chari) [398]

Ninosee (Foto: chari , Lac de Nino, Korsika, Frankreich am 08.10.2018) [5094]

Niolu und Lac de Nino im Oktober

Eine Strecke von rund 30 km (1500 Aufstiegsmetern, 1300 Abstiegsmetern) erfordert im Oktober Planung und natürlich auch etwas Glück. Wir hatten von beidem etwas, und zusammen war es viel genug für eine wunderschöne Tour im Niolu und im oberen Tavignano-Tal.

Startzeit war der, jetzt schon sehr späte, Sonnenaufgangszeitpunk um etwa 7:00 Uhr. Zeit bis zum Sonnenuntergang hatten wir somit nur etwa 12 Stunden. Die erste Teiletappe - Aufstieg zum Bocca a l'Arinella - war weniger anstrengend und schöner als erwartet. Ab und zu 'ne herumstreunende Kuh und wunderschöne Blicke auf die gegenüberliegenden Gipfel der Paglia Orba und des Monte Cinto im Licht der aufgehenden Sonne.

Nach dem Bocca a l'Arinella treffen wir noch ein paar treu dreinschauende Esel an der Bergerie de Boniacce, die ansonsten allerdings schon ausgestorben und bereit für den Winter scheint. Ähnlich belebt ist es an der Refuge de Sega, keine Wanderer mehr und der Hüttenwirt ist gerade mal auf Tauchstation.

Das kommende Wegstück – die Verbindung von Segahütte zur Bergerie de Vaccaghia und damit zum GR20 – war das eigentliche Ziel unserer Wanderung. Es beginnt mit einem traumhaft verwunschenem Wald entlang des Tavignano. Immer wieder strömen kleinere Wasserfälle über Felsen in den am Ninosee entspringenden Fluss. Es ist eine Wanderung bei der fast jeder Blick den Griff zur Fotokamera auslöst.

Als das Gelände offener wird treffen wir auf die Bergerie de Tramizzole – in der Karte ist sie noch als Bergerie Ruinée verzeichnet. Mittlerweile ist sie wieder in bestem Zustand und ganz bestimmt einen Besuch im Sommer wert. Der Berger ist schon in der Winterpause, doch man sieht wie ambitioniert die Bergerie angelegt und wie gut gepflegt sie ist.

Als wir die Bergerie de Vaccaghia erreichen gibt's eine kleine Überraschung. Bislang hatten wir keine Menschenseele getroffen und hier kamen uns 12 GR20-Wanderer, durchnässt und schwer bepackt entgegen. Sie kamen von der Ciuttullu di i Mori und waren kurz vor ihrem Etappenziel, der Manganu Hütte. Unser Weg führte uns in umgekehrter Richtung zum Lac de Nino.

Der Gletschersee und seine umgebenden Feuchtwiesen sind der Lebensraum wild lebender Pferde. Trotz fortgeschrittener Stunde und herannahendem Sonnenuntergang verbringen wir hier etwas Zeit, betrachten die grasauszupfenden Pferde und lassen uns umhauen von einer Berg-See-Kulisse im Abendlicht.

Der Abstieg vom Bocca a Stazzona zurück ins Niolu Tal ist steil und immer wieder mit kleineren Kletterpassagen versehen. Das wäre sicher kein guter Weg im Regen gewesen. So war es allerdings nochmal eine kleine Herausforderung am Ende dieser wunderschönen Herbstwanderung. Durch den Forêt de Valdu Niellu erreichen wir schließlich, etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang, das Maison forestière de Poppaghia.

Da heute unser absoluter Glückstag ist, hält nach nicht einmal 5 Minuten ein schweizer Pärchen auf dem Weg nach Île-Rousse und nimmt uns mit zu unserem Wagen vor dem Hotel des Touristes in Calacuccia.

der Laden am 04.06.2018 15:39 (chari) [394]

Kocher mit Wasserkessel (Foto: chari , Müritz-Nationalpark, Mecklenburgische Seenplatte 75, Deutschland am 03.06.2018) [5041]

Wasserwanderer trekken auch

… das Gefühl ist ähnlich: Du schleppst dein Geraffel von einem schönen Ort an den nächsten und machst dich am nächsten Morgen wieder auf zur nächsten Etappe. In den vergangenen Tagen sind wir nicht wie gewohnt mit Wanderstiefeln, sondern mit dem Stechpaddel weitergekommen. Für den Ungeübten bilden sich hier die Blasen nicht an den Füßen, sondern in den Handflächen :-)

Wir bereuen allerdings nichts. Keine Blase, kein Mückenstich und kein Gegenwind auf dem Rätzsee wiegt mehr als diese wunderschönen Erlebnise im Müritz-Nationalpark. Wir kommen natürlich wieder zurück!

der Laden am 22.05.2017 12:45 (chari) [373]

Wanderstock (Foto: chari , der Laden, Unteres Weserbergland 53, Deutschland am 22.05.2017) [4838]

Der Wanderstock an seinem Ehrenplatz

Unser Super-Wanderstock und treuer Wegbegleiter auf unserer Franzwanderung ist mit uns im naturaMUNDO-Laden angekommen. Er bekommt natürlich einen Ehrenplatz!

ohne Ortsangabe am 11.05.2017 10:00 (katarina) [372]

Der Silbersee bei Neuludwigsdorf (Foto: katarina am 08.05.2017) [4836]

Wir gehen zu Franz!

Die letzten Tage waren ein Rausch: Kilometer um Kilometer ein Entdecken unbekannter Landschaften, durch die wir wahrscheinlich nie gekommen wären, Menschen und Orte, die wir nie kennengelernt hätten, wenn wir da nicht unserer verrückten Idee gefolgt wären ... zu Fuß zu Franz zu wandern.

Wir folgen der sogenannten lila Linie, das ist eine von uns zusammengestellte Route auf unterschiedlichen Wanderwegen, die uns von Bielefeld nach Spaichingen führt. Unser GPS ist ein wahnsinnig guter Lotse. So viele Wanderkarten hätten wir ansonsten gar nicht mitnehmen können. Warum wir das machen? Das könnt ihr hier lesen:
franzwanderung.de

Es ist schön! Sehr schön. Vor allem in den Abendstunden, wenn wir noch einen knackigen Anstieg mit Blick auf den Silbersee haben oder im Wald auf Rehe treffen. So viele Rehe haben wir beide noch nie gesehen und beobachten dürfen. Besonders schön sind auch die Begegnungen mit den Menschen unterwegs. Das ist z.B. ein älteres Ehepaar bei Tringenstein im Wald, die Holz sägen und mit denen wir ins Gespräch kommen ... Ein weiteres Highlight war der Ort Schweinsbühl und unser Empfang bei Landgasthof Döbelt. Wir finden unterwegs einen Filzhut. Harry nimmt ihn mit und in der Wirtschaft werden wir begrüßt wie Freunde. Ah, der Hut sei vom Bruder, der hat ihn verloren und sucht schon danach ... Wir werden eingeladen, ausgefragt und Herr Döbelt zaubert noch bestes vegetarisches Essen für uns :-)

Aber was wir nicht verschweigen wollen: Es ist auch anstrengend. Sehr sogar! Seit dem dritten Tag schmerzen meine Knie. Mal das eine, mal das andere, mal keines. Ich setze heute einen halben Tag aus, um meinen Beinen eine kurze Erholung zu gönnen. Bin gespannt, wie es sich gleich läuft. Harry treffe ich in Braunfels. Und dann heißt es wieder: We walk the line ...

der Laden am 02.02.2016 16:16 (chari) [343]

Blick aus dem Zelt (Foto: chari , der Laden, Unteres Weserbergland 53, Deutschland am 02.02.2016) [4632]

Gute Aussichten.

Der Blick aus dem Zelt kann auch mal ganz anders sein. Wenn wir hier unser Material überprüfen und auf Bestzustand bringen schauen wir auf Zimmerpflanzen und chinesische Dekoschirmchen. Im Campo und im guten alten Auriga (Bild) haben Gäste zuletzt auf unserer Sumatra-Reise auf über 3000m geschlafen. Das Hogan war zuletzt auf dem GR20 im Dauereinsatz.

Sie sehen dank bester Pflege natürlich alle super aus und sind jetzt klar für die nächste Tour :-) Wir testen hier noch zwei Exoten-Zelte, die schon lange nicht mehr im Einsatz waren - vielleicht gibt's da auch noch ein Bild …

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