Schlagwort GR20
Auberge de la Forêt de Bonifatu am 06.05.2022 08:04 (katarina) [441]
Abenteuer auf und neben dem Mare e Monti
Wir testen neue Wanderstrecken und dürfen Korsika wild, grün und aufregend schön erleben.
Drei Tage waren wir jetzt unterwegs und jeder Tag hatte seine Besonderheiten. Am 1. Tag sind wir eine Variante gegangen, die nicht auf allen Karten eingezeichnet ist. Unterwegs bemerken wir alte GR20 rot / weiß Markierungen. Zum Teil wirkt der Wald dystopisch aber schön. Unter verbrannten Abschnitten kämpft sich die Natur wieder durch. Ein Arrangement aus verkohlten Baumstämmen mit saftig grünen Christrosen, wildem Fenchel und Zistrosen - ab und zu Teppiche von wildem Fenchel.
Am 2. Tag folgen wir einer Empfehlung des Hüttenwirtes Serge und sind begeistert wie moderat der Anstieg zum Bocca de Bonassa ist. Auch hier erkennen wir alte Mare e Monti Markierungen, übermalt mit roter Farbe. Am Pass treffen wir dann auf die Normalroute des Mare e Monti. Der Regen wird heftiger. Wir müssen auf rutschige Granitsteine achten, die sich sonst so angenehm als Trittsteine anbieten. Heute werden sie gemieden. Die Strecke bis zum Col de Lucca zieht sich und bis wir dann nach Manso kommen sind wir völlig durchnässt. Wir klopfen an die Tür des Casa Voltegira und zum Glück haben Domique und Thierry ein schönes Zimmer für uns. Eine warme Dusche und trockene Kleidung bewirken Wunder. Unten brennt der Kamin und unsere Gastgeber sind unschlagbar charmant.
Zicavo am 11.06.2019 10:05 (chari) [410]
Zicavo Incudine und zurück
Dem Friedhof gegenüber, in Zicavo zweigt eine Liaison zum GR20 ab. Sie führt, gelb markiert, vorbei an der Abzweigung nach Cozzano (auf etwa 1.100 m), vorbei an dem kleinsten Stausee (Barrage) Korsikas auf etwa 1.200 m und schließlich nach fast 6 km auf den GR20 (bei 1.350 m). Wir folgen dem GR20 in nordöstlicher Richtung und zweigen am Bocca di l'Agnone schließlich auf die doppel-gelb-markierte GR20-Variante ab, die direkt zum Gipfel des Monte Incudine führt. Der gesamte Aufstieg ist damit rund 17 km lang (1589 m Aufstieg, 247 m Abstieg, 7 h Gehzeit, inclusive kleiner Pausen GPX). Angenehm ist, dass wir kaum Menschen treffen und den Gipfel ganz für uns alleine haben. Das verleitet dazu trotz Wind den Kopfstand (Sirsasana) zu üben. Der Blick reicht heute bis an die Ostküste und über die Bavella Türme (zeitweise spektakulär wolkenverhangen) bis an die Westküste. Dort hat sich im Laufe des Anstiegs eine dichte Wolkendecke gebildet.
Um eine echte Runde zu gehen, steigen wir nach Süd-West ab und treffen bei 2.000 m wieder auf den GR20 (Abzweigung zur Refuge d'Asinau). Der Weg führt im Bogen über den Bocca di Chiralba zur Bergerie I Croce und weiter nördlich zur Matalza, danach dann zur Chapelle San Petru. Kurz dahinter zweigt unser Weg ab vom GR20 auf eine leider nicht mehr allzu gut markierte (gelbe) Liaison zurück nach Zicavo – insgesamt mit 16,6 km nur unmerklich kürzer als unser Hinweg (57 m Aufstieg, 1392 m Abstieg, 4 h 30 Minuten Gehzeit GPX). Es sind schöne Ausblicke und die letzten 300 Höhenmeter zur Straße gehen durch alte verwunschene Kastanienwälder. Wir sind hochkonzentriert den Weg zu finden, da er sehr zugewachsen ist und Baumbruch an einigen Stellen gutes Teamwork verlangt. Später erfahren wir, dass die Mairie schon angesprochen wurde, diesen Weg wieder frei zu schlagen. Es würde sich lohnen!
Wir kommen kurz nach Sonnenuntergang in Zicavo an – mit 11,5 Stunden ist diese Tour tatsächlich nur im Mai/Juni zu schaffen.
Corte am 26.05.2016 15:04 (katarina) [349]
GR20 en solitude - oder der leckerste Pastis
Ein ambitioniertes Vorhaben. Vor 2 Tagen war das Wetter in den korsischen Bergen stürmisch und regnerisch und so haben wir vernünftigerweise unsere Wandertour-Idee an der Refuge de l´Onda abgebrochen …
Für gestern war Traumwetter angesagt :-) Also starteten wir den zweiten Versuch morgens in der Früh. Erst ging es mit dem Auto zur Bergerie de Grotelle ins Restonica Tal. Auf dem sonst übervollen Parkplatz war zu der Uhrzeit unendlich viel Platz. Das erste Frühstück gab es am Lac de Melo. Ein herrliches Bergseepanorama mit frischem Quellwasser, Fotoshooting und Vogelgezwitscher. Danach ging es links hoch zum Bocca Soglia, wo man auf den GR20 trifft. Schon auf dem Weg dorthin mussten wir einige Schneefelder durchqueren. Auf dem GR20 wurden es dann bis zum Bocca Muzzella mehr und mehr. Wir hatten mitbekommen, dass die Breche de Capitello derzeit nur mit Steigeisen zu begehen sei. Unsere Schneepassagen erforderten zwar an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas Mut, waren aber passierbar.
Die Blicke in die winterliche Berglandschaft ließen uns mehrmals atemstockend stehen bleiben. Vor allem der Moment als wir einen kleinen zugefrorenen Bergsee entdeckten und meinten den Lac de Rinosu zu erkennen. Aber nein! Ein paar Schritte später zeigt sich der Lac de Renosu erst. Majestätisch und zugefroren. Auf dem Bocca Muzzella gönnten wir uns ein zweites Frühstück und steuerten dann die Refuge Petra Piana an. Schon von oben konnten wir sehen: Die Hütte hat ein neues grün glitzerndes Dach. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Guardien setzten wir unsere Bergtour über die alpine Variante auf dem Grat zur Refuge de l´Onda fort.
Beachtlich die Einsamkeit in dieser winterlichen Berglandschaft! Nachdem wir am Morgen den Melosee hinter uns gelassen hatten, haben wir den ganzen Tag über keinen Menschen mehr getroffen - außer den Hüttenwirt an der Petra Piana und einen einzelnen Wanderer, der es sich in der Refuge de l´Onda bequem gemacht hatte.
Um so schöner war es als wir dann kurz vor dem Bergdorf Canaglia eine SMS bekamen, ob wir abgeholt werden wollen. Das ersparte uns die letzten 4 km auf der Straße bis zu unserem Ziel. Selten hat ein Casanis so lecker geschmeckt, wie dieser!! :-)
Bielefeld am 16.08.2015 22:53 (chari) [317]
Der Süden und mehr ...
Gestern bzw. schon vorgestern war es soweit: Unsere ambitionierten GR20-Südetappen sind mit sehr vielen eindrucksvollen Erlebnisen zu Ende gegangen. Die Etappen waren länger und die Ausdauer unserer Teilnehmer war etwas mehr gefordert als bei unseren GR20-Nordetappen.
Obwohl am gestrigen Samstag nur noch Strand und Heimfahrt angesagt war, kam durch den übersehenen Feiertag (Mariä Himmelfahrt) noch einmal etwas Spannung ins Spiel :-) ... mehr dazu im Bericht zur Reise.
Corte am 08.08.2015 15:07 (chari) [316]
Monte Cintu en passant
Der Monte Cintu war der letzte Gipfel für unsere GR20-Nordetappen. Mit der neuen Wegführung zur Umgehung der Cirque de la Solitude liegt der Monte Cinto beinahe auf dem Weg.
Die neue Variante ist mit zwei gelben Streifen markiert und zweigt vom Hauptweg kurz vor der Refuge de Tighiettu ab. Nach einem etwas mühevollen Aufstieg bis zur Bocca Crucetta (2450m), steigt man im Uhrzeigersinn um den Lac du Cinto um etwa 200m weiter auf bis zum Point des Eboulies. Dort angekommen, verlässt man den gelb markierten Weg in Richtung Cinto und folgt der alten Markierung (roter Punkt).
Der Gipfelausflug dauert etwa 2 mal eine Stunde (50 min hin und 50 min zurück) und lohnt sich natürlich wenn man eh schon so hoch ist.
Nach dem gestrigen Abstieg nach Haut Asco und einer wohlverdienten Nacht im Zelt, sind wir jetzt wieder in Corte und freuen uns auf den Beginn der Süd-Etappen ab morgen :-)
Col de Vergio am 04.08.2015 18:47 (katarina) [315]
Vive la Corse!
Drei Tage sind wir jetzt unterwegs. In Corte hat unser Mehr als GR20
Abenteuer begonnen. Eine kurze Fahrt ins Restonica Tal auf etwa 1.000 Höhenmeter und spätestens jetzt wird klar "Au revoir civilisation et bienvenue a la sauvage Nature de CORSE!".
Die nächsten 7 Tage werden wir mit unseren 7 Sachen durch die korsischen Berge in Richtung Norden auf dem bekannten Fernwanderweg GR20 laufen - mit eingebauten Varianten und dem Ziel zusätzlich 3 Gipfel zu besteigen ... Das Schöne an so einem Vorhaben: Du hast immer alles dabei bzw. beschränkst dich auf das Wesentliche :-) und wenn was fehlt, wird improvisiert oder jemand aus der Gruppe hilft aus.
Die Höhepunkte am ersten Tag: der wunderschön gelegene See Lavu del 'Oriente, dann der knackig-sportliche Anstieg zum Monte Rotondo mit Variante über den kleinen See an der Punta Galiera und dann die Ausblicke vom Gipfel ... Wir sehen neben den höchsten Gipfeln Cinto, Paglia Orba etc. auch den Lac de Capitellu und den Lac de Nino. Unser Weg der nächsten Tage über den Grat und den Hochtälern ist klar zu erkenne. Der Abstieg vom Gipfel über das große Geröllfeld hat es in sich. Wir sind froh als wir den Lavu Bellebone erreichen und später an der Petra Piana unser warmes leckeres Abendessen genießen :-)
Am zweiten Tag steigen wir erst zum Pass hoch und dann geht es immer wieder hoch runter und über verblocktes Gelände oberhalb der drei Seen Rinosu, Melo und Capittelu entlang. Die Hitze am Grat in Richtung Brêche de Capitellu ist unerbitterlich. So genießen wir den Schatten an der Punta alla Porte. Die Tür, die zum Nachbartal führt. Der Abstieg ist geröllig und ausgesetzt. Wir blicken immer wieder zurück und wundern uns, dass wir dort abgestiegen sind. Gestern war unsere Variante noch recht einsam, heute begegnen wir etwa 15 mal so vielen Menschen. Lustige Begegnungen sind dabei. Z.B. mit einem Rumänen, der in Strassburg lebt, mehrere Sprachen flüssig spricht und sich mit Lübbecker Marzipan auskennt (ein Teil unserer Gruppe kommt aus Lübbeck ;-))
Der Morgen unseres dritten Tages beginnt korsisch. Wegen der Hitze starten wir früh und haben das schöne Hochtal zwischen der Refuge Manganu und der Vaccachia für uns alleine. An der Bergerie de Vacacchia halten wir erst mal ein Schwätzchen mit den drei schon Rosé trinkenden Korsen. Wir trinken noch einen Café auf der Terasse, während ein korsischer John Wayne angeritten kommt. Am Lac de Nino treffen wir eine Gruppe korsischer Pfadfinder aus Bastia und ein Paar in Tarnklamotten mit Waffen am Gürtel. Wir kommen ins Gespräch. Sie sind von der Polizei und auf wöchentlicher Stippvisiste. Informieren die vielen Menschen hier, dass sie bitte die wilden Pferde am Nino See nicht füttern sollen und achten auf Waldbrand-Anzeichen. Jeden Tag sind sie woanders unterwegs. So wie wir auch :-) Wir ziehen weiter auf den Col de Rezza und laufen schnellen Schrittes (der Weg gibt das her) bis zum Castel de Vergio, wo uns die erste Schweine-Familie im Schatten begrüßt ... Ein korsisch-französischer Casanis besiegelt unsere ersten 3 Etappen im korsischen Hochgebirge ab.
Pace e Salute!
Monte d'Oro am 30.07.2015 12:00 (katarina) [314]
Manche Berge brauchen 2 Anläufe ...
Letztes Frühjahr hatten wir ein schönes Schneepanorama am Monte d'Oro mit satt violett blühenden Alpenveilchen. Aber - ab 1.900 m war die Aufstiegsroute vereist und an ein Weiterkommen ohne Steigeisen nicht zu denken.
Doch gestern am 30. Juli schien alles perfekt: Ein traumschöner Tag, zwei gut gelaunte leicht bepackte naturaMUNDOs starten in der Frühe mit dem Ziel den Gipfel des Monte d'Oro bei einer Rundtour zu erklimmen. Der Weg am Anfang geht zunächst noch durch den schattigen Wald von Vizzavona. An den Ruinen der Bergerie mit dem süßen Namen Puzatelli gibt es ein stärkendes Frühstück und dann geht es weiter. Die Kulisse wird felsiger, die Blicke weitläufiger.
Der Monte d'Oro ist ein auffälliger Berg, der von vielen Stellen Korsikas gut sichtbar ist. Daher leuchtet es ein, dass man von hier oben auch Blicke in alle Richtungen genießen kann ;-) Die Ostküste, der Monte San Petrone in der Castagniccia, die Paglia Orba im Norden und die roten Felsen der Calanche an der Westküste ...
Die beiden Quellen beim Anstieg sind leider vertrocknet. Also teilen wir unser Wasser ein. Wimmelte es in Vizzavona nur so von Wanderern treffen wir auf dem gesamten Anstieg und Abstieg bis zum GR20 lediglich auf 4 Wanderer.
Doch Korsika wäre nicht Korsika, wenn es nicht noch eine Überraschung bereit hielte. Die Wetterprognosen für heute waren gut und bis zum Anstieg hatten wir nur blauen Himmel in alle Richtungen. Doch nach einer kurzen Pause am Gipfel (2.389m) hören wir den Donner! Wir packen unsere Sachen und rüsten uns für den Abstieg. Noch ist alles weit weg. Wir können sehen wie an der Bucht von Ajaccio sich dunkle Wolken abregnen. Keine halbe Stunde später fetzt das Unwetter in unsere Richtung. Doch wir sind zum Glück schneller. Ein wenig Regen kurz vorm Abzweig zum GR20 in der Nähe vom Pointe Muratello macht den Weg zur Rutschpartie. Als der Regen aufhört sind die Granitplatten jedoch schnell trocken. Der Wald oberhalb der Cascades des Anglais wird von Ahorn- und Esche- Bäumen dominiert. Die beindruckende Migliarellu Gruppe, an deren nördlichen Flanke wir vorbei gehen, begeistert uns.
Erst nass vom Regen, dann wieder verschwitzt, gönnen wir uns an der Passarelle de l'Agnone ein erfrischendes Bad. Als wir die Cascades des Anglais erreichen, macht die Snack Bar schon zu und wir gehen zügig die letzten 30 min. bis nach Vizzavona Gare. Kühle Getränke bei korsischer Pizza beenden unseren abenteuerlich-schönen Bergtag.
Vizzavona am 29.07.2015 21:44 (katarina) [313]
Wo gehst du einkaufen?!
Heute in Vizzavona Gare haben wir eine lustige Szene erlebt, die sich so oder so ähnlich in einer aktuellen Ausgabe des Asterix auf Korsika hätte abspielen können. Zwei Wanderer kommen mit dem Zug in Vizzavona Gare an - ein kleiner Ort, der eigentlich nur aus Übernachtungs- und Restaurationsbetrieben für Wanderer besteht. Die beiden Wanderer gehen erst ins Café, besorgen eben in der kleinen Epicerie am Bahnhof noch eine Gaskartusche, um dann im Anschluss auf dem Biwak Platz einzuchecken.
Dabei checkt der Patrone erst mal die beiden Wanderer ab. Neben den Rucksäcken haben diese eine Papiertüte. Was? Wo hat ihr das eingekauft? Doch nicht etwa beim Nachbarn!
Nein, nein versichern wir verunsichert. Das ist unser Frühstück, welches wir noch in Bastia für die Zugfahrt besorgt haben.
Der korsische Patrone gibt sich immer noch skeptisch. So zeigen wir die Wasserflasche und unser angeknabbertes Brot. Er grummelt. Gut - aber ab jetzt kauft ihr bei mir.
;-)
der Laden am 24.07.2015 14:40 (chari) [312]
In acht Tagen geht es los
Unser Abenteuer mehr als GR20
startet mit den Etappen im Norden. Wir sind komplett und einige haben sich vor zwei Tagen schon auf den Weg in Richtung Korsika gemacht.
Wir freuen uns auf diese besondere Herausforderung und sagen ...
a presto!
PS für ein-zwei Kurzentschlossene ist vielleicht noch Platz. Meldet euch bei Interesse.
Die Nord-Tour 01. August bis 08. August 2015
Die Süd-Tour 08. August bis 15. August 2015
der Laden am 10.07.2015 18:58 (chari) [310]
GR20-Neuigkeiten
Die Corse Matin berichtet über eine neue Variante auf den nördlichen Abschnitten des GR20.
Nach dem tragischen Unglück vor einem Monat, wird die Strecke zwischen Haut Asco und der Refuge Tighiettu in östlicher Richtung verschoben. Der seit dem Unfall gesperrte Abschnitt Cirque de la Solitude wird damit umgangen. Die Etappe wird dadurch technisch einfacher, dafür jedoch physisch zu einer größeren Herausforderung.
Die Variante führt über die Pointe des Eboulis auf über 2600 m. Daher sind 500 Höhenmeter mehr als auf der bisherigen Route zu überwinden. Otto-Normalwanderer
benötigt mit großem Rucksack dafür etwa 10 Stunden laut CM.
der Laden am 01.06.2014 14:00 (chari) [264]
Wo ist Sponde?
Was und wo ist eigentlich Sponde? Wer im Mai und Juni mal nach Korsika fährt, stößt auf den Namen Sponde aus dem einfachen Grund, weil Maniccia und Sponde die einzigen automatischen Wetterstationen (Station Nivôses) von meteofrance auf Korsika sind, die das tägliche Schneeniveau melden.
Und das Schneeniveau ist sehr wichtig für jeden, der im Frühsommer vor hat auf Korsika in Höhen über 2000m zu wandern.
Zurück zu Sponde. Wer auf dem GR20 zwischen der Bergerie de Radule und der Hütte Ciuttulu di i Mori unterwegs ist, trifft auf einen Golo-Zufluss in der Schlucht mit dem Namen Ravin de Sponde. Diese führt von etwa 1600 m bis zum Bocca a e Sponde auf 1985 m – dort ist die Wetterstation.
Seit Anfang Mai 2014 ist dort kein Schnee mehr (0m).
Paglia Orba am 07.06.2013 10:04 (katarina) [224]
La Paglia Orba - das Matterhorn Korsikas / die Königin der Berge - ist mit 2.525m einer der beeindruckendsten Berge von Korsika.
Gestern haben wir es gewagt. Wir sind bei bestem Wetter vom Castel de Verghio über die Bergerie Radule hoch zur Refuge Ciottulu di Mori (1991m), die höchste Übernachtungsstelle des GR20.
Danach mussten wir mehrere lange Schneefelder queren bis wir den Col de Maures (2.155m) erreichten. Dort hatten wir Wahnsinns-Blicke in die Bergwelt Korsikas. Ab da beginnen die Kletterstellen, von denen einige vom Neben- zum Hauptgipfel vereist waren. Keine Chance zum Weiterkommen. Aber ein genussreicher und wunderschöner Tag.
ohne Ortsangabe am 02.09.2011 17:32 (katarina) [57]
Salute, ich melde mich zurück nach 6 Tagen GR20 Süd mit etwa 73 km alpinem Wandern auf Haupt- und Nebenrouten. Schön war´s! Und trotz der ganzen Unwetter-Warnungen gab es zum Glück nur 2 mal kurz ein paar - ganz wenige - Regentropfen. Einmal vorgestern Nacht und einmal gestern Abend am Bavella, wo gleichzeitig der Endpunkt unserer Tour war. Auf dem Bild seht ihr Aline und Pieredo. Die beiden betreiben eine Bergerie auf dem GR 20. Sehr authentische und entspannte Atmosphäre. Es gibt dort nur 20 Plätze und somit ist dort viel weniger los als auf den normalen Übernachtungs-Orten des GR. Der Abend bei den beiden war für mich die Neu-Entdeckung. Das selbstzubereitete und familiär servierte Menü mit anschließendem Sitzen und Singen am Lagerfeuer war ein Höhepunkt dieser Tour.
ohne Ortsangabe am 01.09.2011 17:48 (katarina) [58]
Wandern zum Sonnenaufgang auf dem Denkmalsgrat. Wahnsinnsausblicke und tolles Licht. Ein Wolkenmeer auf dem Meer. Heute morgen hieß es schon um 5 Uhr 15 frühstücken und um 6 Uhr starteten wir von der Refuge d´Usciolu Richtung Monte Incudine (2.134 m), den südlichsten Zweitausender bis zur Bergerie d´Asinao. Gesamtlaufzeit: 9 Std.
Unglaublich fand ich, dass die Parkverwaltung mitten in der Saison den Wegverlauf dieser Etappe geändert hat. In allen Topo-Guides steht aber noch die andere Route. Am Bocca Agnione wurde die alte Markierung silbergrau überstrichen und ist somit quasi auf dem Granit und den Buchenstämmen so gut wie gar nicht mehr zu erkennen. Normalerweise werden Varianten gelb markiert. Aber hier wollte man offensichtlich auf Nummer sicher gehen. Der neue Weg ist länger und führt über die Bergerie de Croce. Wirtschaftspolitische Gründe sind stark anzunehmen. Wir sind die alte Route gelaufen, weil sie kürzer ist und auch den Gipfel des Monte Incudine nicht ausspart. Später treffen wir Wanderer, die sehr irritiert und erschöpft sind, weil sie einfach der rot / weißen Markierung gefolgt sind und von der veränderten Etappe überrascht wurden.
Alta Rocca am 31.08.2011 19:29 (katarina) [62]
Die Nacht auf der Prati ist windig, so dass wir die Zelte morgens trocken einpacken können. Um 6:15 Uhr ist bereits Frühstück. Wir wollen nämlich um 7:00 starten, um früh genug an der Refuge d´Usciolu zu sein (dort gibt es nur wenige Zeltplätze, die zusätzlich noch am Hang liegen) und um das frühe Aufstehen für die morgige und lange Königsetappe zu üben ;-)
Nach einem kurzen flachen Stück steigen wir hoch zum Grat Richtung Punta della Capella (2.041m). Der Aufstieg zum Gipfel liegt dann zwar nicht auf dem Weg, ist aber eine kurze und lohnenswerte Variante und ohne Rucksack möglich. Wahnsinns-Ausblicke hier oben zur West- und Ostküste und zu vielen hohen Gebirgszügen. Vor der Punta della Capella beginnen bereits die ersten alpinen Abschnitte des heutigen Tages, die sich bis zum Buchenwald vor dem Col de Laparo weiterziehen. Ein wenig Konzentration ist angesagt, bei den gerölligen Abstiegen und dem verblockten Gelände. Unsere Gruppe meistert alle Passagen. Kurz nach dem Pass kommt an einer Bergerie die heißersehnte und einzige Quelle der heutigen Etappe. Es ist weiterhin heiß geblieben. Das angekündigte schlechte Wetter lässt zum Glück auf sich warten.
Die Quelle sieht gut gefasst aus: mit Becken und Schlauch. Doch - sie läuft nicht!! Oli und ich verfolgen den Schlauch, um mögliche Schwachstellen zu flicken. Als es nach 10 Minuten immer steiler wird und kein Ende in Sicht ist, beschließe ich zur Gruppe zurück zu gehen. Oli ist schon längs nicht mehr zu sehen. Das ist dann noch weitere 1,5 Stunden so. Wir beschließen zu picknicken. Nach dem Picknick ziehe ich noch mal los und treffe auf einen nassgeschwitzten Oli, der mich fragt: "Und? - Läuft sie?" Sie läuft nicht. Wir saugen am Schlauch. Es kommt ein wenig Wasser. Das war´s dann aber auch. Obwohl die ca. 1 Std in Oli-Tempo entfernte Quelle gut lief und er noch 2 Stellen unterwegs repariert hat! Wir teilen das restliche Wasser auf und gehen weiter. Zum Glück zieht ein wenig Nebel und Bewölkung auf. Diese Strecke hatte ich eh als suptropischen Anstieg in Erinnerung. Und heute ist es wieder ähnlich:-)
An der Refuge d´Usciolu ist es voller als am Vortrag. Wir treffen auch auf Antoine, einen korsischen Berg-Guide, mit dem wir aktuelle Infos austauschen und der uns Melone spendiert. Köstlich!
ohne Ortsangabe am 30.08.2011 19:22 (katarina) [61]
Der Morgen an der Capanelle ist ganz nach meinem Geschmack. Das Frühstück wird frühestens um 7:30 reserviert. Genügend Zeit zum schlafen, erholen und für das morgendliche Packen. Das mache ich draußen, weil es auf der Terrasse eine wunderbare Aussicht bis zur Ostküste gibt.
Heute laufen wir über das Plateau de Gialgone zum Col de Verde und dann weiter auf den 1840 m hohen Pass "Booca d´Oru" (goldener Pass). Der lange Anstieg lohnt sich. Oben ist ein Wahnsinns-Ausblick bis in die Castagniccia, zum Renosso-Massiv und zum Meer der Ostküste. Die Umgebung hier oben ist flach und erscheint wie eine Mondlandschaft.
Als wir oben angekommen sind, haben wir das Glück einer großen Schafherde mit 2 Hunden zu begegnen.
Vizzavona am 29.08.2011 14:28 (katarina) [60]
Heute startet unsere Tour auf dem GR20 Süd. Die erste Etappe geht von Vizzavona bis zur Refuge de Capanelle. Wir sind recht früh unterwegs und so fällt der erste Anstieg von ca. 680 m zum Bocca Palmente (1.640 m) durch die schönen Wäder von Vizzavona weniger anstrengend aus.
Kurz nach dem Pass kommen die schönen Bergerien d´ Alzeto. Die einzigen Steinhütten mit hübschen roten Fensterläden :-) Die Strecke heute eignet sich sehr gut als Einstieg für den sonst anstrengenderen Fernwanderweg GR20. Nach dem Bocca Palmente Palmente ist der Wegvelauf angenehm und wenig steil und führt im Schatten durch Wälder.
An der Bergerie de Scarpaccedie treffen wir auf den alten Hirten. Er hat die Quelle nach unten - näher an seine Hütte - verlegt und lädt uns ein, etwas zu trinken und uns ein wenig auszuruhen, bevor es dann ziemlich steil die letzten 200 Höhenmeter hoch geht zur Refuge de Capanelle.
Tattone am 27.08.2011 12:02 (katarina) [59]
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von "faire des courses" (einkaufen). Morgen geht meine Wanderung auf dem GR20 Süd los und ich brauche noch diverse Lebensmittel für diese sechstägige Tour. Ein paar Dinge sind schon an der Capanelle (erste Übernachtungshütte unterwegs) gebunkert, damit wir nicht allzu viel mitschleppen müssen. Für unsere Wanderungen beziehen wir auch korsische Produkte z.B. beim Kaufmann in Vivario, weil die Wurst und der Käse dort einfach sehr gut schmecken und unser Brot kommt von der Handwerksbäckerei in Bocognano. Dort wird extra "dunkles" würziges Wanderbrot für uns gebacken, welches sogar noch nach 5 Tagen schmeckt.
Auf dem Bild seht ihr den fahrenden Metzger, der die Dörfer der Region mit frischem Fleisch beliefert. Er fährt von Venaco nach Vivario und kommt auch zum Campingplatz "Le Soleil" nach Tattone. Die Frau, die dort einkauft, ist Angèle die Chefin des Campings.