Blogeintrag 307

Vikos-Aoos National Park am 18.06.2015 17:00 (katarina)

Abstieg ins Aoos-Tal (Foto: chari , Vikos-Aoos National Park, Epirus, Griechenland am 18.06.2015) [4478]

Ein traumhafter Tag mit Abenteuer-Faktor. Die Nacht auf 1.930m in der Astraka Hütte ist erstaunlich erholsam und lang gewesen. Ein stärkendes Frühstück um 7 und los geht sie unsere Berg-Tour. Wir überlegen noch den Gipfel der Gamila mitzunehmen, entscheiden uns aber dagegen. Wir planen mehr Zeit für den Abstieg ins Aoos-Tal ein, da wir nicht wissen wie gut der Weg zu finden sein wird. Zudem gibt es Wetterwarnungen.

Jedoch hat die Sonne es sich anders überlegt und lacht. Wir steigen die ersten 200m hinab zu den Xerolimnis - ein Hochplateau mit saftigen Wiesen. Von da aus heißt es wieder knackige 300 m ansteigen und dann ist sie da: die Drakolimni :-).

Ein wunderschöner Fleck Erde. Die Morgenstimmung am See begeistert. Im See schwimmen etliche Lurche und interessante tauchende Wasserkäfer. Ich nenne sie Schildkrötenkäfer, da ihr Schwimmstil mich an Meeres-Schildkröten erinnert. Einmal um den See gibt es Blicke in die Tiefen der Schluchten, die hinab ins Aoos-Tal führen.

Querfeldein verkürzen wir unser Weg wieder zurück ins Tal. Wir hören einen schrillen Schrei und vermuten einen Greifvogel, aber: Es ist eine Balkangems :-). Über wunderschön blühende Wiesen treffen wir auf den Weg, der uns nach Konitsa bringen soll. Mein Atem stockt. Wo soll es denn hier weiter gehen? Vor uns ist eine tiefe Schlucht. Doch es geht. Der Weg ist sehr schmal und herausfordernd, aber die Markierung (überwiegend rote Punkte, ab und zu gelbe Schilder mit Raute) immer wieder zu entdecken.

Nachdem wir die erste Schlucht durchquert haben, steigt der Weg und führt uns an die nördliche Flanke des Tymfi-Masivs. Immer wieder gibt es atemraubende tiefe Blicke ins Tal. Der Weg ist sehr geröllig, die Landschaft wild und einsam. Endlich kommen wir in einen Wald mit festem Untergrund. Von dort steigen wir 800 steile Höhenmeter hinab und treffen unten auf den Forstweg.

Dort setzt der Regen ein. Ein heftiger Regen. Aber in etwa 5 Minuten sind wir am Kloster Stomio und suchen dort Unterschlupf. Keine 2 Minuten und Pater Pavlos spricht uns an. Er lädt uns zu einem griechischen Kaffee mit Süßspeise und ein wärmenden Tsiporo ein. Ein sehr besondere Begegnung: Wir erfahren von seinem Leben und er erzählt uns, warum er seit 15 Jahren hier im Kloster lebt. Ein Leben in Abgeschiedenheit in dieser wunderschönen Natur. Aber so schön es im Sommer hier ist, umso härter wird es im Winter. Dann kommt kaum mehr Sonne ins Aoos Tal und es wird bis zu minus 20 Grad … Doch jeden Sonntag schaffen es mindestens 10-15 Gläubige zur Sonntagmesse die 5 km hoch von Konitsa zum Kloster :-)

Der letzte Abstieg bis nach Konitsa zieht sich dann ein wenig, aber um so größer die Freude als wir die alte Stein-Bogenbrücke entdecken. Dort liegt auch unsere Unterkunft und bei einem kühlen Getränk erzählen wir an der Bar von unseren Abenteuern.

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